Lea

„He, cool, du bist der Liebesengel, der die Namen, die auf ‚A‘ enden verkuppelt!“ flatterte ein kleiner Cupido namens Emery aufgeregt auf einen anderen zu. „Deine Aktion mit Tua war ja phänomenal! Eh, wie heißt du?“
„Stephanos.“ antwortete der Befragte sichtlich niedergeschlagen.
„Was ist denn mit dir los?“ wollte Emery wissen.
Stephanos zuckte nur mit den Schultern und begann zu weinen.
„Ach lass nur …“ flüsterte er niedergeschlagen, als Emery ihm den rechten Flügel anbot, um seine Tränen zu trocknen. „… dass hilft auch nicht mehr.“
„Hä? Was? Du bist eine lebende Legende! Du hast Tua verkuppelt, an der hab ich mir jahrelang die Zähne aus gebissen und ganz zu schweigen von Dia! Junge, das war das absolute Meisterstück. Jeder in unserer Branche beneidet dich!“
Das Weinen wurde immer mehr durch ein lautes Schluchzen begleitet, welches scheinbar gar nicht mehr versiegen wollte.
Emery legte sanft seinen Arm um Stephanos.
„He Mann, was ist los, kann ich dir irgendwie helfen?“
„Nein, das kann keiner!“ ertönte die leise Antwort.
„Stephanos, jetzt reiße dich mal zusammen, nur noch eine, dann hast du alle geschafft und du bekommst deine goldenen Flügel. Freien Eintritt ins Paradies! Nie wieder Pflicht-Verkupplungen! Jeder Job frei auswählbar, als Cupido de Luxe!“
Dreimal schniefte der Angesprochene noch lauthals.
„Daraus wird nichts!“ erklärte er danach ernst.
„Was? Warum? Du hast nur noch diese eine …“
Stephanos nahm seinen Kollegen bei der Hand, führte ihn zum Rand der Wolken und durch eine kreisende Handbewegung bildete eine kleine Schneise im zarten Rauch.
„Da ist sie, diese „nur noch eine“, meine letzte Aufgabe. Das ist Lea.“ sagte er völlig niedergeschlagen.
Emery warf einen kurzen Blick auf die junge Frau, drehte sich zu Stephanos um und brach ebenfalls in Tränen aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert