Nebelaugen

Ich sehe in des Nebels Augen,
Dunst und Fahlheit er mir zeigt.
Dichten Atem beginnt er zu rauchen,
nur eisige Stille für mich bleibt.

Ich sehe in des Nebels Grauen,
verborgen Lieb und Wärme ist.
Diesem Gesellen will ich nicht trauen,
des Lebens Farbe er vermisst.

Ich sehe in des Nebels Tiefen,
so er mir Vergessen schenkt.
Die Schleier sich erheben ließen,
doch Einsamkeit er zu mir lenkt.

Ich sehe in des Nebels Kälte,
frostig umschließt sein Mantel mich.
Selbst wenn ich ihm entfliehen wöllte,
so finde ich sein Ende nicht.

Ich sehe in des Nebels Augen,
wie undurchdringlich sie mir scheinen.
Hoffnung sie mir nicht erlauben,
Angst und Verzweiflung sie vereinen.

25.12.2019
Susann Fromm

Es wurde mir erst in einem Gespräch mit meiner Mama bewusst, dass dies hier mein Versuch ist, Depressionen zu beschreiben. Diese unerbittliche Krankheit in Worte zu fassen, damit wir „anderen“ sie verstehen, nein, das kann ein Nichtbetroffener nicht. Wir können sie nur ein bisschen erahnen…

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