Qitura (arabisch Duft)

Wir, also ich, Qitura Glücklich und meine beste Freundin und Kollegin Rosalinde Grimm, haben in der Firma einen neuen Kollegen.
Jack „Knut-Inge“, ein von uns spontan vergebener Spitzname, nachdem der Kerl den Mund aufgemacht hatte, Ritter.
Knapp 1,90 m groß, durchtrainierter Oberkörper, schmale Hüften, endlos Beine, in stets knall eng sitzenden Jeans präsentiert. Ein göttlich-knackiger Hintern rundete den wohlgestalteten Körper sprichwörtlich ab. Schwarze, immer leicht zerzauste Haaren, stahlblaue Augen und die sündigsten Lippen, seit der Einführung der Versuchung, zierten seinen Kopf.
Kurz ein Traum von einem Mann, was dieser aber leider auch zu genau wusste.
Und nun folgt die dazugehörige, absolut unglaubliche Geschichte:
Ich bin mit Rosalinde auf dem Gang der ersten Etage und wir packen gerade einige Kartons mit Computern, welche für die Reparatur bestimmt sind, auf unseren Wagen. Dabei muss ich herzhaftigst gähnen.
Rosalinde fragt mich lachend, was denn mit mir nicht in Ordnung wäre, denn etwas anderes als schlafen könnte ich nachts, als Single, doch eh nicht tun.
Typisch Rosalinde, alles immer gleich auf den schmerzenden Punkt bringen!
„Gott, Süße,“ antworte ich. „ich würde wirklich absolut jeden zu Boden knutschen, der mir auch nur im Ansatz etwas bringt, was mich an Kaffee erinnert!“
Ach so, hatte ich erwähnt, dass ich und Knut – Inge uns nicht ausstehen konnten, von der ersten Sekunde an?
Wir knurren uns stets ganz gepflegt an. Ich wusste gar nicht, wie viele schlechte Eigenschaften ich besitze, die dieser …, dieser …, dieser Kerl nun ans Tageslicht brachte.
Was soll ich sagen, außer: Macho – Männer und Computer, deren zuständiger Fachmann wiederum eine Frau ist?
Gleich am ersten Tag, bei der Einrichtung des Druckers, ist er mir pampig gekommen. Ich hätte auch die Schriftgröße der Dialogfenster zu ändern, dafür würde ich schließlich bezahlt werden. Unsere Vorlagen, für auswärtige und innerbetriebliche Schreiben, wären total vorsintflutlich programmiert usw…
Wenn ich Knut – Inge nicht mindestens einmal am Tag auf dem Plan stehen habe, hat er entweder Urlaub oder es ist Wochenende!
Jedenfalls tauschen Rosalinde und ich uns gerade über die Möglichkeiten aus, meinem müden Körper in irgendeiner Form Koffein zu zuführen, da wird mir auf die Schulter getippt.
Ich schieße natürlich herum und wer steht vor mir?
Knut – Inge.
In seiner Hand der riesigste Pott mit Kaffee, den ich je gesehen habe.
„Einmal zu Boden knutschen.“ sagt er mit dem wundervollsten Lächeln, dass ein Mann je auf seine Lippen zaubern konnte. Dann hält er mir die Tasse unter die Nase und flüstert mit einer teuflisch – samtigen Stimme: „Bitte!“

Tja, was soll ich noch sagen?
Ich trinke gerade aus demselben riesigen Pott meinen Morgenkaffee und versuche nichts davon auf mein Brautkleid tropfen zu lassen.
Denn gleich werde ich, Qitura Glücklich, Frau „Knut – Inge.“

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