Samuel

Es war einmal vor langer, langer Zeit, als ein kleiner Junge in die Welt hinausziehen wollte, um sein Glück zu suchen.
Seine Eltern fragten ihn, was er denn vermissen würde. Er hatte ein eigenes Zimmer, welches voller Spielsachen aller Art war. Seine Freunde durften ihn jederzeit besuchen, um mit ihm zu spielen und er durfte, wenn er artig war, auch immer zu ihnen gehen.
Beim Essen passten Mama und Papa immer auf, dass es genug Obst und Gemüse gab, damit der Junge gesund blieb. Doch auch sein geliebter Süßkram kam nicht zu kurz. So gab es in der Küche einen Schrank mit einer kleinen Schublade, in der immer irgendwelche Bonbons oder Schokolade enthalten waren.
„Ich suche das Schlaraffenland!“ sagte Samuel, so hieß der Junge. „Deswegen ziehe ich aus, um mein Glück zu suchen!“
Traurig beschlossen seine Eltern ihn allein in die weite Welt hinausziehen zu lassen. Sie gaben ihm noch einen Beutel voller Speisen und Getränke mit und steckten zwei seiner Lieblingsspielsachen hinein. Ein paar Kleider zum Wechseln und etwas Geld fügten sie ebenfalls noch hinzu. Dann nahmen sie ihn in die Arme, küssten ihn zum Abschied und ließen ihn seiner Wege gehen.
Jeden Tag stand Samuels Mama am Fenster und schaute, ob ihr Sohn vielleicht zurückkäme, doch ging sie jeden Abend weinend ins Bett, wo ihr Mann sie liebevoll in die Arme nahm und tröstete. Und wenn sie schlief, konnte er seinen Tränen freien Lauf lassen, wollte er seine Frau doch nicht betrüben und für sie stark sein.
Das Lachen hatte das Heim von Samuel mit ihm verlassen und so wurden seine Eltern immer betrübter.
Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate.
Nach einem Jahr stand Samuels Mama wieder an ihrem gewohnten Platz am Fenster und da sah sie ihn.
Ihr Sohn kam zurück nach Hause.
Samuel sagte nur einen Satz und seine Eltern wussten, er würde nun für immer bleiben.
„Hier ist das Schlaraffenland.“

Ein Gedanke zu „Samuel

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